Der folgende Text ist aus der Dorfchronik entnommen.
Dorfplatz Luttum Dorfchronik S. 80f.
Bereits im Jahre 1988 wurde im Investitionsplan des Gemeindehaushaltes der Gemeinde Kirchlinteln auf Antrag eines Luttumer Ratsherren ein Betrag für den Ankauf eines Dorfplatzes in der Ortschaft Luttum ausgewiesen. Die Gemeinde versuchte zunächst, ein Grundstück am Allerweg zu erwerben, doch bot sich im Frühjahr 1992 die zentral im alten Ortskern gelegene ehemalige Hofstelle der Familie Gödecke, Haus-Nr. 5, zum Ankauf an. Der Hoferbe Wilhelm Hermes jun. unterzeichnete am 7. Mai 1992 den Kaufvertrag mit der Gemeinde Kirchlinteln. Für die 3.869 Quadratmeter wurden bei einem Kaufpreis von 60 DM pro Quadratmeter 232.140 DM an den Vorbesitzer gezahlt zzgl. 10.000 DM für die Scheune.
Die Nutzung des Dorfplatzes stand dem Nachbarn Heinz Funke für den Austrieb von Vieh weiterhin zu. Auch konnte er den Maschinenschuppen kostenfrei bis zur Aufgabe der Landwirtschaft im Jahre 1997 nutzen. Die Scheune wurde noch bis zum 30. September 1997 an den Landwirt Dieter Hogrefe für 600 DM jährlich verpachtet.
Nachdem der Heimatverein sein Backhaus auf dem Dorfplatz errichtet hatte, wurde der Platz mehr und mehr für Feierlichkeiten, wie Erntefest, Kartoffelfeuer, Feuerwehrveranstaltungen, Backtage, „Autofreier-Sonntag“ und einiges mehr im Jahr genutzt. Dadurch erhielt der Platz allmählich den Charakter eines Dorfplatzes.
Im Rahmen der Dorferneuerung wurde der Ankauf nachträglich durch das Amt für Agrarstruktur bezuschusst.
Die Gemeinde Kirchlinteln beschloss im Oktober 1995, dass Scheunengebäude zur Substanzerhaltung zu sanieren. Dabei war geplant, die äußere Hülle zu erhalten bzw. das Dach zu erneuern. Die Kostenschätzung des Architekten Nordhausen für die Sanierung einschließlich der neu zu schaffenden Maueröffnung mit Fenstern und Tür ergab die Höhe von 148.000 DM. Für Maßnahmen im Freien, wie Ergänzung der Pflasterung mit Findlingspflaster, Erneuerung des Zaunes einschließlich des Tores wurden 47.000 DM eingesetzt.
Das Feuerwehrgebäude in Luttum an der Bergstraße, Ecke des Grevenskampweges gegenüber der ehemaligen Dorfschule gelegen, benötigte eine Dachsanierung in Höhe von zunächst 40.000 DM geschätzten Baukosten. Später ergab sich noch eine Umplanung, als im Rahmen der Dachsanierung die Option für einen späteren Ausbau und Nutzung des Dachgeschosses offen gehalten wurde. Die Kosten hierfür wurden auf ca. 68.000 DM geschätzt.
Seitens der Ortsfeuerwehr Luttum wurde dann eine Aufstockung geplant, um eine Verlegung des Mannschaftsraumes in das Obergeschoss zu erreichen. Im Erdgeschoss sollte damit ein Sanitärbereich für Damen und ein zusätzlicher Raum für die Lagerung von Bekleidung und Ausrüstung geschaffen werden. Diese Kosten wurden dann auf insgesamt 150.000 DM geschätzt. Die Finanzierung sollte in zwei Abschnitten erfolgen. Diesen Beschluss fasste dann der Planungs-, Bau- und Verkehrsausschuss im Juni 1995. Nach einer Bauausschusssitzung wurde der Vorschlag von Ratsherren unterbreitet, die Freiwillige Feuerwehr Luttum im Scheunengebäude mit unterzubringen. Im März 1996 fand zunächst ein Erörterungsgespräch mit den örtlichen Damen und Herren des Rates, der Freiwilligen Feuerwehr Luttum und Mitgliedern der Verwaltung statt. Die bereits gefassten Beschlüsse wurden gestoppt und nach reiflicher Überlegung erklärte sich die Freiwillige Feuerwehr bereit, in das Scheunengebäude auf dem Dorfplatz nach Sanierung und Umbau umzuziehen.
Das Architekturbüro Müller & Partner aus Verden wurde beauftragt, Varianten zu entwickeln und eine Kostenschätzung zu erstellen. Seitens der Feuerwehr wurde ein Eigenvorschlag von Gerd Blome entwickelt, der im Wesentlichen mit einfloss.
Der Antrag des Ortsvorstehers auf Schaffung eines Jugendraumes fand ebenfalls Berücksichtigung.
Im Dezember 1996 stellte das Architekturbüro seine Zeichnungen und Kostenschätzungen vor. Die Baukosten wurden auf 414.575 DM geschätzt.
Bereits 1996 wurde ein Staketenzaun zum Bruttopreis von 19.660,69 DM an der Dorfstraße errichtet.
Der Gemeinderat beschloss, 350.000 DM für die Sanierung der Scheune einschließlich Innenausbau für die Feuerwehr, Jugendraum und den Sanitärbereich bereitzustellen. Nicht enthalten und eingeplant war der Ausbau der eigentlichen Scheune als Halle.
Die Freiwillige Feuerwehr und die örtlichen Vereine bekundeten, den Kostenansatz durch Eigenleistungen zu reduzieren.
Die Aufträge wurden im September 1997 durch die Gemeinde vergeben.